Es werde Licht

Auf den meisten Modulen und Anlagen wird die Beleuchtung recht stiefmütterlich behandelt. Um das zu ändern und zu zeigen, wie man mit wenig Aufwand zu einem attraktiven Ergebnis kommt, ist das Ziel dieses Basteltipps.

Man sollte von Anfang an beachten, dass die Wirkung der Beleuchtung mit der Anzahl der Lampen wächst und eine Serienfertigung auch vieles vereinfacht. Geiz ist doof, zumindest was die Stückzahl betrifft!

Ein Beispiel.

Inzwischen wurde die Anzahl der Lampen an der Straße verdoppelt (!) und die Bahnübergange mit Lichtsignalen (Wechselblinker) versehen. Zukünftig werden noch die Autos mit Scheinwerfer bzw. Rücklicht ausgerüstet.

Der Aufbau
Grundmaterial aller Lampen ist Messingrohr und Messingdraht verschiedener Stärke. Lampengehäuse bzw. Lampenschirme können gemacht werden aus Hohlnieten, Schraubenköpfen, Verstärkungsösen, Schienenverbindern usw. usw.. Als Leuchtmittel nutze ich LED und Microglühlampen, wobei letztere relativ empfindlich sind (häufiger Modultransport etc.) und deshalb so eingebaut werden sollten, dass man sie leicht auswechseln kann!

Material

Bauphase

Grundsätzlich dient der Lampenmast als ein Leiter der Stromzuführung, der andere wird als kunststoffisolierter Draht im Lampenmast oder als lackisolierter Draht außen geführt. Diese Lackdrähte sind an der fertigen Lampe überlackiert praktisch nicht sichtbar. Ich verwende Drähte im Durchmesser von 0,02 bis 0,06 mm von alten Relaisspulen, entsprechende Drähte gibt es aber auch im Fach- u. Versandhandel (Conrad, Reichel etc.). Als Scheibe (Target) bei Signalen können z.B. M2 Unterlegscheiben verwendet werden (vorher entfettet und auf einer Seite schwarz lackiert).

Leuchten mit Glühlampen, noch unlackiert.

An den Peitschenlaternen ist der um den Mast gewickelte feine Kupfer-Lack-Draht erkennbar. Die Lampengehäuse bestehen aus Gleisverbindern.

Verschiedene "Produkte" mit LEDs

Der Lampenfuß
Bei feinen Lampen, die mit diesen dünnen lackisolierten Drähten gebaut werden, ist zum standsicheren Einbau und als Lötstützpunkt ein besonderer Fuß erforderlich: Ein kleines, aus einer Lochrasterplatine geschnittenes Stück dient als Befestigung. In ein Loch wird der Lampenmast eingelötet und in ein anderes daneben wird ein kurzer Drahtstummel eingelötet, an dem dann der feine Lackdraht befestigt wird (der Lackdraht muss nicht abisoliert werden, die Lackisolierung brennt beim Löten weg!).

Die Stromversorgung
Empfehlenswert ist aus verschiedenen Gründen auf jeden Fall eine eigene Stromversorgung im Modul und nicht die Nutzung der (oft gar nicht vorhandenen!) Speiseleitung! Bei einem gut ausgeleuchteten Modul kommt schon einiges an Strom zusammen und ein kleiner Trafo ist schnell überfordert, wenn noch ein weiteres Modul mit Beleuchtung in der Ringleitung dazu kommt. Bei Glühlampen, die trotz richtiger Spannungswerte sehr grell leuchten, empfiehlt sich wie bei LED der Betrieb über einen Vorwiderstand oder bei der Verdrahtung evtl. zwei Lampen in Reihe schalten (ausprobieren!). Die Lebensdauer der Lampen wird wesentlich verlängert!

Beim Betrieb mit Gleichstrom sollte schon beim Lampenbau darauf geachtet werden, dass immer der gleiche Pol der LED als Befestigungspunkt am Lampenmast dient, das vereinfacht die Verkabelung unter der Platte! Das ist auch bei blinkenden Leuchten wichtig! Die meisten Wechselblinker Schaltungen geben positive (+) Impulse, das heißt, die LEDs müssen mit der Kathode (-) an den gemeinsamen Mast gelötet werden, sonst geht nix! Vorwiderstand für die LEDs je nach Farbe der LED und Trafospannung i.d.R. zwischen 560 – 820 Ohm.. Bei Betrieb mit Wechselstrom spielt die Polung der LED keine Rolle.

Der Einbau
Nachdem die Lampen noch ein wenig Farbe bekommen haben, werden sie eingepflanzt und angeschlossen. Am Einbauort der Lampe wird ein Loch mit 4-5 mm Durchmesser gebohrt und die Lampe – am besten mit einem Tropfen Heißkleber eingesetzt. Der Heißkleber hat den Vorteil, dass die Lampe später noch problemlos nachgerichtet und auch wieder entfernt werden kann und sie sitzt elastisch auf der Platte und kann etwas nachfedern, ohne gleich zu verbiegen.

Der Aufwand
Einfache Straßenlaternen mit LEDs erfordern pro Stück in Serienfertigung ca. 15-20 Minuten (ohne Lackierung) und kosten ca. 0,40 - 0,60 €.

Womit wir wieder bei meinem beliebtesten Zeitmaß wären: Dem Sonntag Nachmittag!! Da lassen sich für weniger als 5 € ganz entspannt 10 solcher Lampen bauen ;-) Der Aufwand ist abhängig von der Anzahl der notwendigen Teile und der Art des Leuchtkörpers. Selbstverständlich können größere Einzelstücke einiges aufwendiger werden und wenn mehrere superhelle LEDs eingebaut werden, auch teuer. Solche Lampen haben aber zwei wesentliche Vorteile gegenüber käuflichen Stücken: Sie sind immer noch erheblich billiger und machen ihrem Namen Ehre – sie sind nämlich wirklich hell und leuchten auch ein Fabrikgelände oder ein Betriebswerk richtig aus.

Der Test
Wenn der Erbauer nicht gepennt hat, kommt dann das Erfolgserlebnis: Schalter umlegen .....

„ ..und es ward Licht. Und Er sah, dass das Licht gut war ...“

Gert Weinmann

Hier geht es zurück zur Bastelübersicht